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	Im weiteren Verlauf dieses Buches werden eine Reihe der wichtigsten Netzwerkdienste vorgestellt. 
	Zunächst folgt eine Beschreibung des wichtigsten Hintergrundprozesses  - des
	inetd - , 
	dessen Existenz für alle anderen Netzwerkdienste zwingend notwendig ist. Anschließend werden die
	Grundlagen des Remote Procedure Calls vorgestellt, der die Basis für die
	wichtigen Dienste Network File System und
	Network Information System u.a.m. bildet.
Das Einrichten eines jeden Dienstes gleicht einem Zyklus:
Arbeitet die gewählte Konfiguration zufrieden stellend, ist man mit der Arbeit fertig. Bemerkt man einen Fehler, beginnt wieder beim 1. Schritt...
Der Windows-Umsteiger denkt bei Schritt 2 womöglich an einen Neustart des Systems, doch unter Unix beschreitet man andere Wege:
Die betreffenden Prozesse werden angewiesen, ihre Konfigurationsdateien neu einzulesen:
| root@sonne> kill -HUP <Prozess-ID>
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Im weiteren Verlauf des Buches werde ich immer diese Variante anwenden.
Manche Dienste erfordern den Neustart mehrerer Prozesse und eventuell weitere Schritte. D.h. die Komplexität ihrer Administration ist teils enorm... Also verfasste man vielfach Shell-Skripte, die die entsprechenden Schritte automatisieren und damit die Konfiguration vereinfachen.
Wer dem Kapitel zur Systemadministration aufmerksam folgte, dem werden die Differenzen bei den unterschiedlichen Distributionen aufgefallen sein. So wird es auch nicht verwundern, dass nahzu jede Linux-Distribution eigene (und nur auf dieser einsetzbare) Skripte mit sich bringt.
	Nicht nur, dass diese Skripte häufig in unterschiedlichen Verzeichnissen liegen 
	(z.B. /usr/sbin/init.d bei SuSE; /etc/rc.d/init.d bei RedHat u.a.), sondern sie
	haben oftmals unterschiedliche Namen und - im schlimmsten Fall - unterschiedliche Funktionalitäten.
	
Werfen wir einen Blick auf den typischen Verzeichnisinhalt bei einem SuSE-System:
| user@sonne> ls /sbin/init.d/ | 
Anhand des Namens lässt sich vielfach auf den betreffenden Dienst schließen (die Auflistung enthält auch Verzeichnisse).
Und wie verwendet man diese Skripte?
	Jedes Skript kann zumindest mit drei verschiedenen Argumenten aufgerufen werden (als Beispiel dient
	smb - die Samba-Dienste):
	
Start eines Dienstes
| root@sonne> smb start | 
Anhalten eines Dienstes
| root@sonne> smb stop | 
Darüber hinaus verstehen einige Skripte weitere Argumente:
probe testet, ob seit dem letzten Neustart des Dienstes dessen Konfigurationsdatei(en)
		modifiziert wurde(n)reload wie restartrestart Neustart eines Dienstesstatus zeigt Statusinformationen an (bei Samba z.B. die aktiven Verbindungen)
	Auf den Punkt gebracht...: Sobald wir an irgendeiner Konfigurationsdatei irgendetwas ändern, muss
	der entsprechende Dienst neu gestartet werden. Im einfachsten Fall hilft ein Skript, dass mit der Option
	restart aufzurufen ist. Existiert kein geeignetes Skript, müssen die betreffenden
	Prozesse zum Einlesen ihrer Konfigurationsdateien mit Hilfe  des Kommandos 
	kill[all] gezwungen werden.
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